Kategorie: Digitale Angebote

PULS – Verein zur Bekämpfung des plötzlichen Herztodes

Projekt Details

Hintergrund

Der plötzliche Herztod kann jede*n unvorbereitet treffen – egal wann und wo. In Österreich sterben jährlich >12.000 ÖsterreicherInnen (davon rund 3.500 WienerInnen) an einem plötzlichen Herztod, der nur durch Wiederbelebungsmaßnahmen (Reanimation) behandelt werden kann. Es muss hier die sogenannte Überlebenskette in Gang gesetzt werden: Hilfe rufen (Stichwort: „Rufen“), Herzdruckmassage durchführen („Drücken“), und ggf. defibrillieren („Schocken“). Diese Kette muss so schnell wie möglich begonnen werden, und die Zeit bis zum Eintreffen der Rettung muss durch Laien überbrückt werden, da mit jeder Minute ohne Herzdruckmassage die Überlebenswahrscheinlichkeit um ca. 10% sinkt.  Die Eckpfeiler der Überlebenskette sind durch Laien leicht zu erlernen – jedoch braucht es hierzu entsprechende Schulungen und Trainings. Die Laien-Wiederbelebungsrate liegt in Wien derzeit bei ca. 33%, sprich in zwei Drittel der Fälle werden keine suffizienten Ersthelfermaßnahmen eingeleitet. Zusätzlich braucht es also zur Verankerung des Problems im Bewusstsein der Bevölkerung regelmäßige Awareness-Kampagnen.

Ziele des Projektes

Ziel-Vision von PULS ist es die Erreichung einer auf medizinischer Forschung beruhenden höchstmöglichen Überlebensrate nach einem plötzlichen Herzstillstand außerhalb des Krankenhauses durch Laienreanimation zu unterstützen. Das kann gewährleistet werden durch stete Schulungs- und Aufklärungsarbeit der Bevölkerung sowie den Ausbau des Defibrillator-Netzwerkes mit öffentlichen, rund um die Uhr zugänglichen Laien-Defibrillatoren.

Umsetzung

Um den plötzlichen Herztod zu bekämpfen, bietet PULS regelmäßige Laienreanimations-Schulungen in ganz Wien an, mit denen unterschiedlichste Bevölkerungsgruppen angesprochen werden. Auf Initiative von PULS wird die Wiederbelebung auch standardmäßig in den Wiener Schulen gelehrt – eine Kultur und Gesellschaft des Lebensrettens soll nachhaltig etabliert werden. Als zusätzliches Bindeglied in der Überlebenskette hat PULS seit mittlerweile 10 Jahren eine Kooperation mit der Wiener Polizei, die durch PULS geschult und ebenfalls zu Reanimationen alarmiert wird.

Der Einsatz eines Defibrillators („Defi“, AED), mit dem bei der Wiederbelebung durch Stromstöße die normale Herzaktivität wiederhergestellt werden kann, ist für das Überleben essenziell. Ein AED ist sehr einfach öffentlich verfügbar zu machen und anzuwenden, und in vielen Europäischen (Groß-)städten ist ein entsprechendes Netz mittlerweile Standard. Durch die Pionierarbeit und stetigen Aktivitäten von PULS konnte mittlerweile das Wiener „Defi-Netz“ etabliert werden: An vielen öffentlichen Orten oder Verkehrsmitteln wurden AEDs platziert – oft auch weithin sichtbar (Stichwort „Defi-Säulen“ oder rezent auch AEDs in alten umgebauten Telefonzellen).

Auch die Aufklärung der Bevölkerung (Awarenessbildung) über das Problem des plötzlichen Herztodes ist eine Kernaufgabe von PULS – nur wer grundsätzlich über die Thematik informiert ist, wird im Ernstfall schnell handeln. PULS ist bei zahlreichen Veranstaltungen in Wien vertreten, um dort über die Überlebenskette aufzuklären und Trainings anzubieten. Weiters werden regelmäßig Wien-weite Werbekampagnen entwickelt und geschalten.

PULS vermittelt ausschließlich wissenschaftlich fundierte Inhalte, die jeweils aktuell gültigen Leitlinien entsprechen. Zudem beteiligt sich PULS auch an wissenschaftlichen Studien zu den Themen plötzlicher Herztod, Wiederbelebung allgemein, Laienreanimation, und Defibrillation, und evaluiert sich damit in seiner Arbeit regelmäßig selbst (https://www.puls.at/wissenschaft-puls/).

Status quo und Ausblick

Bei Vereinsgründung (2008) überlebten maximal 10% der Personen mit plötzlichem Herztod, heute sind es in der Gruppe der vermutet kardial bedingten Ereignisse mit stattgefundenen Ersthelfermaßnahmen – auch dank des Engagements von PULS – immerhin knapp 25%. Wissenschaftliche Arbeiten und internationale Beispiele zeigen, dass diese Rate noch weiter gesteigert werden kann.

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Projektstatus

laufend