Kategorie: Digitale Angebote

Digitale Notfallversorgung für Pflegeheimbewohner*innen

Projekt Details

Hintergrund

In den vergangenen Jahren kam es zu einer Zunahme der Rettungszufahrten an das AKH und die Wiener Städtischen Kliniken. Dabei war besonders die hohe Anzahl an Zufahrten von Pflegeheim-Bewohner*innen ohne entsprechend kritische Krankheitssituation auffällig.

Diese Patient*innen weisen durch ihr Alter und ihre Grundmorbidität eine höhere durchschnittliche Belagsdauer als andere Patient*innen auf. In akuten Krankheitssituationen wäre eine adäquate Versorgung der Pflegeheim-Bewohner*innen vor Ort daher vorteilhaft.

Mithilfe der digitalen Notfallversorgung gelingt es, dass Patient*innen in erster Linie vor Ort in den Pflegeheimen versorgt und nur im wirklichen Bedarfsfall in eine Notfallabteilung transferiert werden. Die Vermeidung von unnötigen Transporten und Spitalsaufenthalten entspricht zudem den Bedürfnissen der Patient*innen-Gruppe und stellt eine altersadäquate Versorgung sicher. Durch die Betreuung in vertrauter Umgebung ist darüber hinaus eine Steigerung der Effektivität der Behandlung zu erwarten. Dadurch können Notfallabteilungen und die dahinterliegenden stationären Bereiche entlastet werden. Insgesamt führt die digitale Notfallversorgung also zu einem ökonomischeren Einsatz der verfügbaren Ressourcen.

Ziele

  • Die Patient*innen-Orientierung wird verbessert und die Effektivität der Notfallversorgung von Pflegeheim-Bewohner*innen gesteigert.
  • Personalressourcen werden zielgerichtet und angemessen eingesetzt.
  • Die gesundheitliche Versorgung in Pflegeheimen wird durch den Einsatz digitaler Tools modernisiert.
  • Rettungs- und Krankentransportdienste werden entlastet.
  • Die für andere Patient*innen verfügbaren Notfall- und Bettenkapazitäten in den Kliniken erhöhen sich.
  • Neue attraktive Tätigkeiten werden etabliert.

Umsetzung

Das digitale Notfallkonzept wurde zunächst im Rahmen einer Machbarkeitsstudie in Kooperation zwischen der Universitätsklinik für Notfallmedizin (UKNFM) am AKH Wien, dem Kuratorium Wiener Pensionisten-Wohnhäuser (KWP) und der Berufsrettung Wien (MA 70) in Hinblick auf die zugrundeliegenden Bedürfnisse und Anforderungen konzipiert und die technische, rechtliche und organisatorische Umsetzbarkeit analysiert.

Die digitale Notfallversorgung von Pflegeheim-Bewohner*innen wurde an den Standorten des KWP (Häuser des Lebens) getestet.

Die Umsetzung wurde dabei mit Dokumentations- und Feedbackbögen sowie wiederkehrenden Reflexionstreffen der Projektbeteiligten begleitet und laufend optimiert. Die Auswirkungen auf die Versorgung und die wirtschaftlichen Effekte werden aktuell evaluiert.

Status Quo

Auf Basis der Projektumsetzung und der Evaluationsergebnisse wird ein Abschlussbericht erstellt, der Empfehlungen für mögliche Weiterentwicklungen beinhaltet. Bei einem positiven Ergebnis soll die Machbarkeitsstudie als Grundlage für die schrittweise, Wien-weite Umsetzung des Konzeptes dienen. Das digitale Versorgungsangebot könnte langfristig auf alle Pflegeheime und ggfs. auf weitere Einrichtungsformen ausgerollt werden.

Logo Wiener Gesundheitsverbund AKH Wien

Projektstatus

laufend